Gutskapelle Barnstedt

Herzlich Willkommen!

Die Gutskapelle – im Jahr 1593 errichtet – verfügt über eine ganz besondere Atmosphäre und eine sehr gute Akustik. Um ihre Schönheit einem größeren Kreis zu erschließen, wurde im Jahr 1986 nach der vorletzten großen Renovierung, der Musische Förderverein Barnstedt e.V. ins Leben gerufen. Der Musische Förderverein hat es sich zur Aufgabe gestellt, junge Künstler zu fördern und mit Konzerten und Dichterlesungen das kulturelle Leben auf dem Lande zu bereichern. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt, neue Mitglieder und Förderer sind herzlich willkommen. 

Liebe Musikfreunde,

aufgrund der aktuellen Situation sagen wir unsere Konzerte bis auf weiteres ab. Das bedauern wir sehr! Sobald sich die Lage gebessert hat, werden wir alles daran setzen, neue Termine mit unseren Künstlern zu finden, um die ausgefallenen Konzerte möglichst bald nachzuholen!

Wir informieren Sie umgehend auf dieser Webseite und mit unserem Newsletter.
Einen neuen Flyer versenden wir schnellstmöglich.

Wir wünschen Ihnen allen viel Kraft und positive Energie, um mit dieser ungewöhnlichen Situation umzugehen und danken Ihnen für Ihr Verständnis.
Bleiben Sie gesund!

Barnstedter Kapellenkonzerte

Sonntag, 28. August 2022 um 17:00 Uhr

Trio Fabel

Programm

Gabriel Fauré (1845-1924)
Trio in d-Moll für Klarinette, Cello und Klavier, op. 120

Ēriks Ešenvalds (*1977)
Trio “Reflections in Water” für Klarinette, Okarina und Glöckchen, Cello und Klavier

Paul Juon (1872-1940) 
Trio-Miniaturen für Klarinette, Cello und Klavier, op.18a, 24a

Nino Rota (1911-1979)   
Trio für Klarinette, Cello und Klavier

Künstler

Linda Leine - Klavier

Die Pianistin Linda Leine wurde bereits in jungen Jahren an der Emīls Dārziņš Musikschule in Riga aufgenommen und studierte anschließend an der Lettischen Musikakademie. Sie setzte ihre Ausbildung in Deutschland fort, zunächst bei Prof. Lilya Zilberstein und Prof. Burkhard Kehring an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Anschließend studierte sie im Masterstudiengang Klavier solo an der Musikhochschule Lübeck in der Klasse von Prof. Konrad Elser. Von 2015 bis 2020 studierte Linda Leine mit ihrer Partnerin Daria Marshinina Klavierduo an der Hochschule für Musik und Theater Rostock in der Klasse von Prof. Stenzl, wo die beiden ihr Masterstudium und Konzertexamen mit Auszeichnung abschlossen. Die Debüt-CD des Klavierduos “Schubert-Stravinsky-Vasks” erhielt die Nominierung für den OPUS KLASSIK 2019. Neben ihren Wettbewerbserfolgen als Solistin – unter anderem wurde sie 2015 mit dem Steinway Förderpreis ausgezeichnet – war Linda Leine auch als Liedbegleiterin erfolgreich: 2015 erhielt sie beim Wettbewerb “Franz Schubert und die Musik der Moderne” den 3. Preis in der Kategorie Lied-Duo, 2016 gewann sie den 1. Preis beim 9. Internationalen Wettbewerb “Verfemte Musik”. Linda Leine war außerdem Stipendiatin der Oscar und Vera Ritter Stiftung, der Alfred Töpfer Stiftung F.V.S., der AD Infinitum Stiftung und der Claussen-Simon Stiftung.

Anna Gāgane – Klarinette

Die Klarinettistin Anna Gāgane ist seit 2019 stellvertretende Soloklarinettistin des Lettischen Nationalen Symphonieorchesters und unterrichtet an der Lettischen Musikakademie Jāzeps Vītols. Neben ihrer Arbeit als Orchestermusikerin und Lehrerin ist sie eine leidenschaftliche Kammermusikerin, die mit jungen Komponisten zusammenarbeitet und regelmäßig als Solistin in der Schweiz und in Lettland auftritt. Anna Gāgane ist Preisträgerin verschiedener internationaler Wettbewerbe, darunter des Großen Lettischen Musikpreises, und wurde mit dem Schweizer Bundes-Exzellenz-Stipendium ausgezeichnet. Ihr Studium absolvierte sie an der Musikhochschule Lübeck bei Sabine Meyer und Reiner Wehle und absolvierte zwei Masterstudiengänge an der Hochschule für Musik in Basel bei François Benda.

Kristaps Bergs - Cello

Der Cellist Kristaps Bergs ist seit 2016 Konzertmeister der Celloabteilung des Brussels Philharmonic Orchestra. Er ist in renommierten Sälen wie der Carnegie Hall in New York, der Walt Disney Hall in Los Angeles, dem Wiener Musikverein, dem Wiener Konzerthaus, dem Concertgebouw in Amsterdam, der Royal Albert Hall in London und der Suntory Hall in Tokio aufgetreten. Er hat mit herausragenden Künstlern wie Andris Nelsons, Heinrich Schiff, Reinhard Latzko, Natalia Prischepenko, Pēteris Vasks, Giovanni Sollima und Helmut Lachenmann zusammengearbeitet. In eine Musikerfamilie hineingeboren, begann er seinen musikalischen Weg an der Emīls Dārziņš Musikschule. Im Jahr 2016 wurde er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien aufgenommen, wo er bei Heinrich Schiff und Reinhard Latzko studierte.

Sonntag, 25. September 2022 um 17:00 Uhr

Gustav Frielinghaus und Jaan Ots

Eine langjährige musikalische Zusammenarbeit und Freundschaft verbindet den Geiger Gustav Frielinghaus und den Pianisten und Dirigenten Jaan Ots.
Seit einer ersten Tournee 2006 im Rahmen der emcy (European Union of Music Competitions for Youth) haben sie in unterschiedlichen Kammermusikformationen in Deutschland, Estland und der Schweiz konzertiert. Jaan Ots hat mit dem Amaryllis Quartett Schumanns Klavierquintett und mit dem Frielinghaus Ensemble Schuberts Forellenquintett eingespielt. Neugierig auf neue und ungewöhnliche Klänge, haben die Künstler mehrere Werke zur Uraufführung gebracht und pflegen auch Repertoire abseits des gängigen Kanons, wie Weltersteinspielungen von Werken von Kurt Albrecht und Joachim Schweppe beweisen.

Programm:
Ludwig van Beethoven: Sonate für Klavier und Violine A-Dur, op. 12/2
Joachim Schweppe: Violinsonate (1951)
Kurt Albrecht: Chaconne für Violine und Klavier op. 33
Johannes Brahms:  Sonate für Violine und Klavier d-Moll, op. 108

Gustav Frielinghau

Gustav Frielinghaus - Violine

Gustav Frielinghaus, geboren 1978 in Hamburg, studierte Violine bei Winfried Rüssmann (Hamburg), Igor Ozim (Bern) und Thomas Brandis (Lübeck) sowie Kammermusik bei Walter Levin (Basel) und Günter Pichler (Köln/Madrid). Als Primarius des Amaryllis Quartetts gewann er zahlreiche Wettbewerbe und Preise. Das Quartett hatte seinen internationalen Durchbruch mit dem Gewinn des Finalisten-Preises beim Premio Paolo Borciani 2011 in Reggio Emilia und vier Wochen später mit dem 1. Preis und dem Grand Prize beim 6th Melbourne International Chamber Music Competition. Das Streichquartett spielt weltweit auf Festivals und in renommierten Konzerthäusern (Alte Oper Frankfurt, Tonhalle Zürich, Muziekgebow Amsterdam, Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, Teatro della Pergola Firenze, Gran Teatro La Fenice di Venezia, Dai-ichi Seimei Hall Tokio). Unter dem Motto »amaryllis 3×3« gestaltet es einen eigenen Zyklus in der Laeiszhalle Hamburg, in Lübeck und im Sendesaal Bremen. 2012 erhielt es für seine CD »White« mit Streichquartetten von Haydn und Webern einen ECHO Klassik.
Für den musikalischen Nachwuchs setzt sich Gustav Frielinghaus in Meisterkursen, Schülerkonzerten und als Juror ein. Mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn ist Gustav Frielinghaus als Gastkonzertmeister seit 2016 künstlerisch verbunden. Von 2015 bis 2018 leitete er für vier Saisons organisatorisch und künstlerisch die Hamburger Camerata, etablierte in dieser Zeit zahlreiche neue Konzertformate und debütierte im Dezember 2018 im großen Saal der Elbphilharmonie.

Jaan Ots – Piano

Jaan Ots, 1988 in Tallinn/Estland geboren, entstammt einer Musikerfamilie und wuchs mit einer breiten musikalischen Ausbildung auf. Er studierte in drei Fächern an der Estnischen Musik- und Theaterakademie: Klavier bei Mati Mikalai, Trompete bei seinem Vater Aavo Ots und Dirigieren bei Paul Mägi. Bei über 20 nationalen und internationalen Wettbewerben in Estland, Lettland, Russland und Deutschland wurde Jaan Ots ausgezeichnet. Dazu zählten 1. Preise beim Steinway & Sons Klavierwettbewerb für junge Pianisten und beim nationalen Wettbewerb für Blasinstrumente in Estland. Von 2011-16 studierte er in der Dirigierklasse von Leif Segerstam an der Sibelius Akademie in Helsinki/Finnland. In dieser Zeit verbrachte er als Austauschstudent auch ein Jahr am Conservatoire de Paris/Frankreich und nahm an zahlreichen Meisterklassen, u.a. von Jukka-Pekka Saraste, Neeme Järvi, Paavo Järvi, Thomas Sanderling und David Zinman teil.
Jaan Ots gab sein Dirigierdebüt beim Finnischen National Ballet mit Tschaikowskys Nussknacker, führte eine Tour der Glasperlenspiel Sinfonietta und gab 2018 mit der Hamburger Camerata sein Debut in der Elbphilharmonie. Außerdem dirigierte er die Lahti Sinfonia, das Estonian National Symphony Orchestra, die Eesti Sinfonietta und die Jyväskylä Sinfonia. Für eine Saison war er Assistant Conductor beim Finnish Radio Symphony Orchestra.
Jaan Ots gründete das Projekt und Kammerorchester »Beethoven Now!« und ist in verschiedenen Kammermusikensembles, wie dem Klaviertrio TEOS, aktiv. Festivalauftritte führten ihn zum Koufonisia Classical Music Festival/Griechenland und zum Helsinki Chamber Music Festival/Finnland.

Sonntag, 9. Oktober 2022 um 17:00 Uhr

Duo Arp-Frantz

Programm:
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
12 Variationen über „Ein Mädchen oder Weibchen“ aus Mozarts Zauberflöte
für Violoncello und Klavier, F-Dur op. 66

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Französische Suite N. 1 d-Moll BWV 812 für Klavier

György Ligeti (1923-2006)
Sonate für Violoncello Solo (1948-53)

Joseph Suk (1874-1935) Ballade und Serenade in d-moll op.3

Johannes Brahms (1833-1897)
Sonate Nr. 1 e-Moll op.38 für Violoncello und Klavier

Julian Arp

Julian Arp - Cello

Julian Arp gehört zur letzten Schülergeneration des bedeutenden Cellisten Boris Pergamenschikow.
Dessen Anregung, neben aller Versenkung in kleinste musikalische Details immer auch den Blick für die Umgebung des jeweiligen Werkes, die Bildende Kunst oder die Literatur zu öffnen, stieß bei Julian Arp auf große Resonanz.
Nicht nur am Instrument sondern auch hinter der Kamera beweist der im niedersächsischen Soltau geborene Cellist und Fotograf aus Leidenschaft heute ein entsprechendes Faible für Formen, Struktur und feinste Nuancen. 
Die langjährige, intensive Zusammenarbeit beim International Music Seminar in Prussia Cove mit György Kurtág, Ferenc Rados und Steven Isserlis hat auf ihn bis heute einen großen künstlerischen Einfluss.
Seine Ausbildung schloss er bei David Geringas an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin ab, wo er zusätzlich bei Eberhard Feltz ein prägendes Kammermusikstudium absolvierte.
Auf diesem Gebiet kristallisierte sich, befördert durch die Zusammenarbeit mit Musiker*innen wie András Schiff oder Elisabeth Leonskaja einer seiner künstlerischen Schwerpunkte heraus. 
Mit seinem langjährigen Duopartner Caspar Frantz wurde er mehrfach bei nationalen und internationalen Wettbewerben mit ersten Preisen ausgezeichnet. 
2009 fokussierten sie sich auf Mendelssohn-Bartholdy mit einer vielbeachteten Gesamteinspielung seiner Werke für Cello und Klavier. Das 2013 erschienene Album „Time isn’t passing“ spannt den Bogen von J. S. Bach zu György Kurtág. 

Als Solist gleichermaßen wie als Kammermusiker widmet sich Julian Arp einem breiten Repertoire vom Barock bis in die Gegenwart, wobei die Neue Musik ins Zentrum der musikalischen Auseinandersetzung rückt. Komponist*innen wie Violetta Dinescu, Sarah Nemtsov, Helena Winkelman, Sven-Ingo Koch, Samir Odeh-Tamimi  und Marcelo Nisinman haben Stücke für ihn geschrieben, die er uraufgeführt hat.
Neben seiner weltweiten Konzerttätigkeit in Sälen wie der Philharmonie Berlin, der Carnegie Hall oder der Wigmore Hall gehört das Unterrichten ebenso zu seinem künstlerischen Alltag. 
2013 wurde er als Professor an die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz berufen. Mit seiner Frau und vier Kindern lebt er zwischen Wien und Graz in einem Vierkanthof.

Julian Arp spielt ein Cello, das 2010 von Stephan von Baehr in Paris eigens für ihn gebaut wurde und nach dem Vorbild der Stradivari Stauffer Ex Christiani 1700 entstand.

Caspar Frantz – Klavier

Der gebürtige Kieler Caspar Frantz wuchs als Sohn einer Kunsthistorikerin und eines Cello spielenden Juristen in einer kunstaffinen Umgebung auf. Bereits mit sieben Jahren erhielt er seinen ersten Klavierunterricht und erfuhr darüber hinaus eine umfassende musikalische Prägung. So war er schon als Kind ein begeisterter Zuhörer der Proben des Schleswig-Holstein Musikfestivals – einer Institution, zu der er zwanzig Jahre später als Solist und Kammermusiker zurückkehren sollte.
Heute als Professor für Kammermusik an der Musikhochschule Leipzig tätig, absolvierte Caspar Frantz seine Ausbildung bei Renate Kretschmar-Fischer in Detmold sowie Matthias Kirschnereit an der Musikhochschule Rostock. Ein Aufbaustudium im Fach Kammermusik führte ihn gemeinsam mit seinem Duopartner Julian Arp (Cello) nach Berlin zu Eberhard Feltz, der eng mit György Kurtág befreundet war und zusammenarbeitete. Beide prägten entscheidend Caspar Frantz’ zugleich ernsthafte wie humorvolle Musikerpersönlichkeit und förderten sein ständiges Streben nach künstlerischer Wahrhaftigkeit sowie seine Suche nach dem ursprünglich Musikantischen, das es für ihn in jedem Werk zu finden gilt. Zahlreiche Meisterkurse, etwa bei Elisabeth Leonskaja oder Maria Joāo Pires waren zudem richtungsweisend für seinen Werdegang als Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter.
In allen Funktionen ist er gleichermaßen zu erleben – solistisch etwa mit dem Sinfonieorchester des MDR, der Kammerakademie Potsdam oder als Interpret der Werke Robert Schumanns, die er 2015 auf einem historischen IBACH- Flügel für das Label ARS Produktion einspielte. Neben seinem festen Duopartner Julian Arp zählen auch Antje Weithaas, Sabine Meyer, Bryn Terfel oder Anna Prohaska zu seinen Partner*innen, mit denen er in verschiedensten Formationen weltweit konzertiert. Zusammen mit Julian Arp errang er nicht nur zahlreiche Preise (Deutscher Musikwettbewerb 2006, Premio Vittorio Gui 2006 u. a.), die beiden riefen zudem das Festival Zeitkunst in Berlin ins Leben. Sie veröffentlichten bereits mehrere CDs, u. a. 2009 eine Gesamteinspielung der Werke Felix Mendelssohns für Cello und Klavier sowie 2012 das Album Time isn’t passing, worauf sich György Kurtág und J. S. Bach wechselseitig beleuchten.
Caspar Frantz

Donnerstag, 24. November 2022 um 19:00 Uhr

Charlotte Greve und das Lisbeth Quartett
LISBETH QUARTETT
Charlotte Greve - saxofon / Manuel Schmiedel - piano / Marc Muellbauer - bass / Moritz Baumgärtner - drums

Lisbeth Quartett There Is Only Make

2009 gegründet, seit 2012 paritätisch auf Berlin und New York verteilt, wurde das Lisbeth Quartett für seine zweite CD Constant Travellers mit einem Jazz-Echo als Newcomer des Jahres ausgezeichnet. Der Nachfolger Framed Frequencies (01/2014) erhielt auch international viel Lob, das folgende Live-Album dokumentierte die Spiel- und Improvisationsfreude der Band auf der Bühne.

Am 27. Oktober 2017 erscheint There Is Only Make. „Das neue Album ist mehr aus dem Bandprozess heraus entstanden als unsere früheren Studioproduktionen. Vor den Aufnahmen haben wir die Stücke in vielen Konzerten gemeinsam ausformuliert“, sagt Bandleaderin Charlotte Greve. Sie vergleicht den Prozess mit einem Maler, der nach und nach Details und Tiefe seines Bildes entwickelt. Das Ergebnis sind vielschichtige Stücke, die zwischen ruhigen Passagen und kräftigen Steigerungen oszillieren. Melodische Bögen und klare Formen, subtiles Zusammenspiel und moderne Haltung zeigen Gestaltungswillen und Charakter. Greves hintergründige, teils lyrische Kompositionen sind im besten Sinne zeitlos, vereinen Tiefgang, unaufdringliche Leichtigkeit und weite Spannungsbögen.

Natürlich steht Charlotte Greves Alt-Saxophon im Zentrum. Ihr leuchtender, schwebender Ton, die klaren bis verschlungenen Modulationen werden von ihren profilierten Partnern beflügelt. Marc Muellbauers distinguierte Basslinien sind viel mehr als nur Grundierung, Pianist Manuel Schmiedel kreiert phantasievolle Panoramen und Soli, Moritz Baumgärtners unkonventionelles, klangvoll-dynamisches Schlagzeugspiel befeuert rhythmische Finessen. Aus all dem entsteht der innige, pointierte Sound des Lisbeth Quartetts. 

Völlig zu Recht hat die Altsaxophonistin Charlotte Greve in diesem Jahr den Deutschen Jazzpreis als Künstlerin des Jahres bekommen. Auf welchem Niveau ihre älteste und beständigste Band, das Lisbeth Quartett, mittlerweile angekommen ist, Beweis das neue Album „Release“. Auf 9 vorwiegend neuen Stücken spielen Greve, der Pianist Manuel Schmiedel, der Bassist Marc Muellbauer und der Schlagzeuger Moritz Baumgärtner auf so traumwandlerische Art und Weise zusammen, dass es eine Lust ist, ihnen zuzuhören. Der Duktus ist dabei vornehmlich sanft, obwohl auch einige Stücke, die man eindeutig nicht als Balladen einordnen kann, dabei sind. Bei „Arrow“ zum Beispiel, einem Uptempo-Stück, hat Greve versucht, ein Song „mit einem Rhythmus und einem schnelleren Tempo zu schreiben“, und auch den verwandelt das Quartett in pure Magie. Andere Songs sind von der Natur inspiriert wie etwa „Bayou“ von den Sümpfen Louisianas – hier spielt die Band mit kantigen, freien Einflüssen – oder „Le Mistral“, ein älterer Song von Muellbauer, der trotz seiner Düsterkeit aufbauend wirkt. Mit dem Titeltrack schließlich offenbart das Lisbeth Quartett seine ganze Klasse: Greves Speicher Saxofonton scheint aus dem Nichts zu kommen und verbindet sich mit dem Tänzelnden Schlagzeugstil Baumgärtners, während Schmiedels sanfter Anschlag tiefe Gelassenheit verbreitet und Muellbauers dezente, aber bestimmte Basstöne den Sound der Band sicher auf dem Boden verankern.
Rolf Thomas, jazzthetik, 7/8 2022

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